Der Stratos von Ford und warum er floppte
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Nach dem Ford GT40 ist vor dem Ford GT70: Im Anschluss andas erfolgreiche Le-Mans-Projekt wolltedas Ford-Imperium ab 1970 auch in der Rallye-Welt dominieren. Der daraus resultierende Mittelmotor-Sportwagen floppte allerdings gewaltig.
Während der Fliegeraus Monaco abhebt, ist die Stimmung noch immer am Boden. Wir befinden uns gedanklich im Jahr1969 an Bord des FordAir-Firmenflugzeugs. Zu den Mitreisenden an diesem eiskalten Januartag gehören Ford-Motorsportchef Stuart Turner, Manager Jochen Neerpasch und Werkspilot Roger Clark. Erneut bringen sie keine Trophäe von der prestigeträchtigen Rallye Monte Carlo mit nach Hause, nicht mal einPodiumsplatzist mit dem Ford Escort Twin Cam gegen die dominanten Porsche 911 und Alpine A110 drin. Das kann die Firmenzentrale in Dearborn (USA) einfach nicht gutheißen. Dortist man gewohnt, zu siegen. Nach zwei Lehrjahren und einer extrem intensiven Entwicklungsphase– die sogar verfilmt wurde–hatte der Ford GT40 zwischen 1966 und 1969 bei Langstreckenrennen alles abgeräumt, was es zu holen gab.
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Die einstimmige Meinung in der FordAir-Maschine: So ein Auto müsste man auch für den Rallyesport entwickeln. Eines, das den Sport revolutioniert und die Konkurrenz ohne Umstände in den Schatten stellen kann. Damit war dieIdee des Ford GT70geboren. Der Name bezogsichauf die Präsentationim Jahre 1970 und nicht auf die Höhe in Zoll,wie es noch beim GT40 die Regel war. Sonst hätte die neue Rallye-Entwicklung GT44 heißen müssen. Mit Traditionen brach der GT70 aber längst nicht nur bei der Modellbezeichnung: Im Gegensatz zu den üblichen Rallyeautos mit Frontmotor oder den Alpine und Porsche mit Heckmotor setzte das neue Projekt auf eineMittelmotor-Anordnung. Eingekleidet wurde der Sportler bei der frisch hinzugekauften Carozzeria Ghia, von keinem Geringeren als Ercole Spada. Der italienische Designer hatte zuvor die goldenen Jahre von Zagato entscheidend mitgestaltet und sollte später noch BMW 5er (E34) und BMW 7er (E32) seinen Stempel aufdrücken.
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Vergessener Mittelmotor-Sportwagen: Ford GT70
Eine Mittelmotorflunder für die Rallyepiste mit italienischem Design– da klingelt doch was! Auf dieses Konzept setzte auch der legendäre Lancia Stratos HF, dessen Entwicklungallerdings erst mehr als ein Jahr später begann. Ford schien mit dem GT70 also den richtigen Riecher zu haben. Aus dem GT40-Projekt holte man Len Bailey als Verantwortlichen für die Entwicklung. Einen Großteil derTechnikkomponenten lieferten die britischen Mittelklassemodelle Zodiac und Zephyr, die mit dem deutschen Ford P7 vergleichbar waren. Den Plattformrahmen legte man so aus, dass unterschiedliche Motoren Platz hinter den Sitzen finden würden.
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Sein Rallye-Debüt gabder Ford GT70 1971 mit einem auf 243 PS (179 kW) getunten2,5-l-V6 des Ford Capri RS 2600. Die Punkteränge verpasste erallerdings aus verschiedenen Gründen. Der in aller Eile zusammengeschusterte Rahmen war nicht verwindungssteif genug, die Zuverlässigkeit auf British-Leyland-Niveau und der schwere Grauguss-Motor verhinderte, dass von der Leichtfüßigkeit der GfK-Flunder nur wenigauf der Straße ankam. Der bei der Tour de France 1971 von Francois Mazet und dem späteren Ferrari-Meistermacher Jean Todt eingesetzte GT70 beispielsweise verendete hoch oben in den Alpen an einem Brückengeländer. Der spätere Einsatz der leichteren Cosworth BDA-Vierzylinder konnte die Probleme nicht wirklich lösen.
Nach wenigen Rallyes und sechs Exemplaren ist Schluss
Streiks in der britischen Fertigung taten ihr Übriges zum GT70-Debakel dazu. Nur sechs Exemplare entstanden insgesamt, wovon eines eine Spezial-Karosserie von Ghia erhielt. Das endgültige Aus des Ford GT70 bescherte ihm aber die FIA, als sie die erforderliche Stückzahl für die Homologation auf 500 Stück festlegte. Dadurch rückte der Ford Escort wieder zurück in den Fokus, der immerhin Achtungserfolge erzielenund sich 1973 und 1974den dritten Platz der Rallye-WM sichern konnte. Die Dominanz des Lancia Stratos HF zeigte Ford allerdings ganz klar auf, dass der Erfinder der automobilen Serienfertigung dieses Mal aufs falsche Pferd gesetzt hatte.
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